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SONNENALLEE - KOTTBUSSER TOR - MEDIASPREE

Das Spannende an Berlin ist seine Vielfältigkeit - die Kontraste zwischen den verschiedenen Bezirken, ihrem Leben und ihren BewohnerInnen: Menschen aus aller Welt mit individuellen Interes- sen, Zielen und Problemen sowie unterschiedlichen sozialen Hinter- gründen treffen insbesondere im Zentrum ihres alltäglichen Le- bens, ihrem Kiez, aufeinander - manchmal harmonisch, oft auch spannungs- reich.

Das Berliner Kurzfilmfestival kiezkieken ermöglicht, die persönliche Perspektive auf ausgewählte Kieze filmisch festzuhalten und mit anderen zu teilen. Wir richten uns dabei an alle - ob Alt oder Jung, Ur- oder Neuberliner, Profi- oder Amateurfilmer. Gefragt ist jeder, der etwas über den jeweiligen Kiez und seine Facetten zu sagen hat.

Dieses Jahr dreht sich kiezkieken um vier Orte, die exemplarisch für die Brennpunkte der Stadt stehen: Die Gegend um das Kottbusser Tor ist wie die Sonnenallee im Rahmen der Stadtentwicklung im Quartiersmanagement für starke Interventionen kategorisiert worden. Das „Kotti“ ist einer der konfliktreichsten Orte Berlins, an dem Familien mit Dealern und Drogenabhängigen, aufeinander- treffen. Bei dem Projekt Mediaspree sehen die einen die geplanten Investitionen entlang eines Teils des Spreeufers als Segen für ein neues Freizeit- und Arbeitsplatzangebot, während die anderen einen Anstieg ihrer Mieten und das Verschwinden von Freiflächen und eingesessenen Szenelocations befürchten. In der Oranienburger Straße sind es ebenfalls die Gegensätze, die den Ort so interessant machen: Eine der größten Synagogen der Welt, umgeben vom stadtbekannten Straßenstrich, Touristenmeile und dem Kunst- haus Tacheles sorgen für viel Zündstoff.

Das Besondere an kiezkieken ist die Interaktion zwischen den Filmen und ihren Schauplätzen: Die Ergebnisse werden in angrenzen- den Cafés präsentiert und die Zuschauer haben sowohl ihre eigene Sicht des Ortes als auch die der Filmemacher vor Augen. kiezkieken versucht so, einen Zugang zu unbekannten Perspektiven zu schaffen sowie die Vielfältigkeit Berliner Orte - durch die Zusammenstellung der verschiedensten Filme - zu erfassen.

Welche Aspekte des Alltags greifen die Filmschaffenden auf? Schätzen die AnwohnerInnen die Darstellung als angemessen ein? Welche Vorteile bietet das Leben im Kiez? Welche Blickwinkel treffen aufeinander?

Wo Vielfalt herrscht, wird Interaktion wesentlich. Wir lassen zu Wort kommen.